Vernissage: State Of Matter – Dieter Kränzlein & Hans Thomann

Beginn
Samstag 17. Mai 2025, 16h00
www
www.artforumutebarth.com
Ort/Lokal
Art Forum Ute Barth
Details
Eröffnung: 17. Mai 2025, 16:00-18:00 Uhr
Ausstellung: 17. Mai 2025 bis 21. Juni 2025.
Öffnungszeiten: Mi – Sa, 12-17h Uhr u.n.V.

Zwei Positionen der zeitgenössischen Bildhauerei treten in der Ausstellung STATE OF MATTER in einen spannungsgeladenen Dialog: Vom 17. Mai 2025 bis 21. Juni 2025 präsentiert die Galerie ART FORUM UTE BARTH im Zürcher Seefeld neue Arbeiten des deutschen Bildhauers Dieter Kränzlein und des Schweizer Künstlers Hans Thomann.
Die Präsentation entfaltet sich in den historischen Räumen der Galerie, die in einem sorgfältig restaurierten Riegelhaus aus dem Jahr 1650 untergebracht ist. Dieser besondere Ort wird zur atmosphärischen Bühne für ein ebenso zeitloses wie aktuelles Thema: die Transformation der Materie.
Beide Künstler eint die intensive Auseinandersetzung mit Materialität — und doch könnten ihre Herangehensweisen unterschiedlicher kaum sein. Während Dieter Kränzlein mit präziser Bearbeitung die Schwere des Steins scheinbar aufhebt und ihm eine fast schwebende Leichtigkeit verleiht, richtet Hans Thomann seinen Blick auf den Menschen als sich ständig wandelndes Wesen.

Hans Thomann, der sich nach seiner Erstausbildung als Maschinenbaukonstrukteur ganz der Kunst verschrieb, widmet sich seit Jahrzehnten der Frage nach dem Menschenbild in einer sich verändernden Welt. Seine Skulpturen aus Bronze, Aluminium oder Epoxidharz balancieren zwischen Vertrautheit und Verfremdung. Thomann reduziert die menschliche Figur auf essenzielle Formen, macht sie so zur universellen Projektionsfläche gesellschaftlicher Fragen und fordert Betrachterinnen und Betrachter auf, ihre eigenen Deutungen zu finden. In seinem Werk verbindet sich existenzielle Tiefe mit feiner Ironie: „Meine Kunst will nicht gefallen, sondern Fragen aufwerfen“, sagt Thomann. Seine Arbeiten sind nicht nur stille Reflexionen, sondern auch lebendige Dialoge mit dem Raum, die in der aktuellen Ausstellung insbesondere im Garten und Entrée der Galerie erfahrbar werden.

Dieter Kränzlein hingegen nähert sich dem Stein wie einem Resonanzkörper: Ursprünglich von der Musik kommend, übersetzt er rhythmische Strukturen in die Bildhauerei. Mit meisterhaft gesetzten Fräsungen, Einschnitten und Rasterungen entzieht er den massiven Materialien wie Muschelkalk und norwegischem Marmor ihre Schwere. Kränzleins Arbeiten wirken wie visuelle Partituren, in denen sich eine kraftvolle Ordnung mit poetischer Leichtigkeit verbindet. Das harte Material erscheint in Bewegung, fast schwebend, und öffnet einen meditativen Raum zwischen Tektonik und Klang.

Die beiden Bildhauer erhalten in der Ausstellung jeweils einen eigenen Raum zur Entfaltung ihrer künstlerischen Handschrift. Im Garten und im Eingangsbereich der Galerie begegnen sich ihre Werke jedoch direkt — ein bewusst gesetztes kuratorisches Spannungsfeld, das den Dialog zwischen Abstraktion und Figuration, zwischen Materialtransformation und Menschlichkeit sichtbar macht.

"STATE OF MATTER ist nicht nur eine Betrachtung der skulpturalen Materialität," sagt Galeristin und Kuratorin Ute Barth, "sondern eine Einladung, über die Form hinauszublicken: auf die Veränderlichkeit des Menschen, seiner Umgebung und der Welt, in der wir leben."

Künstlerprofil Dieter Kränzlein
Dieter Kränzlein (*1962) lebt und arbeitet in Bietigheim-Bissingen (D). Nach einer Ausbildung zum Steinbildhauer studierte er unter anderem bei Franz Dakáy und entwickelte seither eine unverwechselbare künstlerische Handschrift. Kränzlein, der ursprünglich von der Musik kommt, überträgt Rhythmus und Struktur in die Sprache der Skulptur. Mit präzisen Einschnitten, Fräsungen und Rasterungen bearbeitet er Muschelkalkstein und norwegischen Marmor und entlockt den schweren Materialien eine überraschende Leichtigkeit. Seine Skulpturen wirken wie visuelle Kompositionen, in denen das Spiel von Licht und Schatten die Form zum Klingen bringt. Die vermeintliche Härte des Steins wird dabei zugunsten einer schwebenden, beinahe fragilen Anmutung aufgehoben. Kränzlein stellte bereits in Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Kanada aus.

Künstlerprofil Hans Thomann
Hans Thomann (*1957) lebt und arbeitet in St. Gallen. Nach seiner Erstausbildung als Maschinenbaukonstrukteur studierte er an der Kunstgewerbeschule St. Gallen sowie in der Meisterklasse bei Mario Merz in Salzburg. Thomanns Werk umfasst Skulpturen, Malerei, Grafik sowie Kunst im öffentlichen und kirchlichen Raum. Seine figurativen Skulpturen, oft aus Bronze, Aluminium oder Epoxidharz, thematisieren den Menschen als archetypisches, sich permanent neu entwerfendes Wesen. Mit reduzierter Formensprache und bewusst gesetzten Verfremdungen werden seine Figuren zur Projektionsfläche für gesellschaftliche Fragestellungen. Humorvolle Brechungen treffen auf existenzielle Tiefe: Thomanns Arbeiten fordern den Dialog mit dem Betrachter und eröffnen neue Perspektiven auf die Welt. Hans Thomann ist Mitglied von Visarte sowie der Schweizerischen St. Lukasgesellschaft für Kunst und Kirche.
Ausstellung
Vernissage